Die Lebensdaten des Heiligen Johannes Nepomuk

St. Johann Nepomuk, geboren um 1350 in Pomuk (heute Nepomuk in Tschechien), gilt als einer der bedeutendsten Heiligen Mitteleuropas. Er studierte Theologie und Kirchenrecht in Prag und Padua und wurde zum Priester sowie später zum Generalvikar des Erzbistums Prag ernannt. In dieser Position trat er für die Rechte der Kirche ein und geriet dadurch in Konflikt mit König Wenzel IV. Einer Legende zufolge weigerte sich Johann Nepomuk, das Beichtgeheimnis der Königin zu verraten – ein Akt des Gewissens, der ihn das Leben kostete. Am 20. März 1393 wurde er auf Befehl des Königs von der Karlsbrücke in die Moldau gestürzt und ertrank.

 

Schon bald nach seinem Tod verbreitete sich die Verehrung des Märtyrers, der als Symbol für Gewissenstreue, Schweigepflicht und Brückenbauer zwischen Menschen und Gott gilt. Besonders im Barockzeitalter wurde Johann Nepomuk zu einem der populärsten Heiligen Europas. Seine Statue auf der Prager Karlsbrücke wurde zu einem ikonischen Ort der Pilgerschaft, und in vielen Ländern – besonders im süddeutschen und österreichischen Raum – entstanden zahlreiche Nepomuk-Figuren an Brücken, Flüssen und Kirchen. Diese Statuen zeigen ihn meist in priesterlicher Kleidung mit Kreuz, Palmzweig und einem Finger vor dem Mund – Zeichen seines Schweigens und seiner Treue zu Gott.

 

Am 19. März 1729 wurde Johann Nepomuk von Papst Benedikt XIII. heiliggesprochen. Seither wird sein Gedenktag am 16. Mai gefeiert.

  • um 1350 in Pomuk in Böhmen geboren. Sein Vater, Welflin, war dort Stadtrichter und wahrscheinlich Bürgermeister
  • 1370 Kleriker der Prager Diözese und öffentlicher Notar, Mitglied des erzbischöflichen Haushaltes
  • 1373 Protokollführer beim erzbischöflichen Gericht
  • 1380 Priesterweihe, Altarist im Prager Veitsdom, Pfarrer von St. Gallus in der Prager Altstadt
  • 1380 juristisches Studium an der Universität Prag
  • 1381 Lizenziat des Kirchenrechts
  • 1383 Studium an der Universität Padua
  • 1386 Rektor der „Ultramontani“ in Rom
  • 1387 Doktor des Kirchenrechts in Padua und Prag, Kanoniker von St. Ägydien in Prag
  • 1389 Kanoniker am Wischehrad und Generalvikar des Prager Erzbischofs Johannes von Jenzenstein
  • 1390 Erzdiakon von Saaz und Kanoniker von St. Veit in Prag
  • 1393 in der Nacht vom 20. zum 21. März auf Befehl König Wenzels IV. (1361-1419) gefesselt in die Moldau geworfen und ertränkt; der Leichnam im Veitsdom begraben

  • 1721 Seligsprechung am 31. Mai
  • 1729 Heiligsprechung am 19. März
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