Der St. Johann Nepomuk-Verein Plattling wurde im April 1864 von Plattlinger Bürgern gegründet. Fischer, Müller, Flößer und Wasserarbeiter verehrten schon damals den Heiligen Johannes von Nepomuk. Immer wieder belasteten schwere Unwetter, Hochwässer und Naturkatastrophen das Leben der Bewohner an der Isar schwer. Viele Menschen verloren in den Fluten der Isar ihr Leben.
Wie im altbayerischen Raum oft gesehen, so entstand auch in Plattling eine religiöse Gemeinschaft. Auf die Fürsprache des Brückenheiligen mögen die Bewohner der Stadt vor allem Unheil bewahrt bleiben.
Als Zeichen des Dankes und in der Hoffnung von derlei Schäden zukünftig verschont zu bleiben, versprachen die Vereinsmitglieder, in regelmäßigen Abständen eine Wasserprozession auf der Isar abzuhalten. Diese Tradition wird bis in die heutige Zeit aufrechterhalten. Mehrere Tausend Besucher wohnen der eindrucksvollen Wasserprozession zu Ehren des Heiligen Johannes von Nepomuk bei. Diese findet im dreijährigen Turnus statt. Darüber hinaus feiern die Nepomuk´ler alljährlich einen Jahrtag.
Zum 150-jährigen Jubiläum des Vereins im Jahr 2014 wurde eine Vereinschronik erstellt, die alle Fakten des Heiligen sowie die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse des Vereins enthält. Das Bestellformular ist am Ende dieser Seite zu finden.
Hier finden Sie Ausschnitte aus dem aktuellen Vereinsleben und Neuigkeiten des
Sankt-Johann-Nepomuk-Vereins Plattling e.V.
Ausgewählte Veranstaltungen und Neuigkeiten sind in unserem Vereinsarchiv zu finden. Klicken Sie sich gerne durch!
– 17.12.2022 –
Plattling. Gemütlich, heimelig und stimmungsvoll – so hat der Nepomukverein wieder seine Weihnachtsfeier, den Advent im Bruckstadl, am Freitag, 16. Dezember begangen. Ab 18 Uhr wurde zum Glühwein am offenen Feuer geladen, ab 19 Uhr begann der Advent im Bruckstadl mit Programm.
Mit der winterlichen Landschaft durch den Schnee am Nepomukgarten kam auch im Bruckstadl Weihnachtsstimmung auf. Der neue Vorsitzende Michael Weiß begrüßte alle Gäste, bevor Sabine Bernauer und Sabine Duschl mit bayerischen Weihnachtsgeschichten von Erich Friedl und Valentin Erl den besinnlichen Teil einläuteten. Der Geistliche Pater Matthäus Palakkeel berichtete, wie Weihnachten in seinem Heimatland Indien gefeiert wurde und dann schaute auch noch das Plattlinger Christkindl, Nele Weigl, im Bruckstadl vorbei. Weitere Höhepunkte des Abends waren wie immer die traditionelle Versteigerung und eine Tombola mit Gewinnen der Plattlinger Geschäfte. Ein Blechbläserquartett der Plattlinger Berufsfachschule für Musik unter Leitung von Harald Huber umrahmte die Weihnachtsfeier musikalisch.
– 17.11.2022 –
Plattling. Nur wenige Worte können beschreiben, welch besonderen Moment der Zeitenwende der Nepomukverein am Freitag, 18. November, bei seiner Jahreshauptversammlung im Bruckstadl am Nepomukgarten erlebte. Nach knapp 40 Jahren übergab Günther Rösch nicht nur symbolisch die Schlüssel für die Vereinsanlagen, sondern mit ihnen auch das Amt des ersten Vorsitzenden an seinen Nachfolger Michael Weiß. Rösch zieht sich damit aus der Vorstandschaft zurück.
Zum Dank für sein jahrzehntelanges Wirken hat die Versammlung Rösch zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Durch eine beschlossene Satzungsänderung machten die Mitglieder zudem den Weg frei für die neue Vorstandschaft (Foto) mit einem Dreiergespann aus dem ersten Vorsitzenden und zwei Stellvertretern an der Spitze.
Das neue Dreier-Vorstandsgespann um Weiß, der sich in Plattling auch als Stadtrat engagiert und in Zukunft den neugeschaffenen Vorstandsbereich Kirche innehat, ergänzen Willi Bernauer als zweiter Vorsitzender mit dem Bereich Vereinsanlagen. Neuer dritter Vorsitzender wird Stephan Rösch, der das Nepomukmuseum vertreten wird. Weiterhin in der Vorstandschaft verbleiben Kassier Christian Rohrmeier und Schriftführer Christian Strauch. Der bisherige zweite Vorsitzende Hans Schmalhofer tritt in die Rolle als Beisitzer zurück. Die weiteren Beisitzer sind Harry und Sabine Bernauer, Fritz Fehler, Ulrich Graf von und zu Arco-Zinneberg, Josef Pangerl, Manuela Rohrmeier, Christian Saxinger, Stephan Schrottenbaum, Tanja Gulden-Schrottenbaum, Johannes Stumpf und Anton Weber. Als Kassenprüfer werden Franz Geisberger und Sebastian Strauch gewählt.
In der Versammlung wurden zudem Kurt Heißenhuber, Helmut Pfisterer, Heribert Saxinger, Erich Schmid und Hermann Feuerhelm als Ehrenmitglieder ernannt. Aus der Vorstandschaft ausgetreten sind Kurt Heißenhuber, Helmut Pfisterer, Heribert Saxinger, Erich Schmid und Klaus Steiger. Bisheriger Beisitzer Fabian Saxinger wird zukünftig als Presse- und Medienverantwortlicher von der Vorstandschaft bestellt.
Zuvor verlas Günther Rösch seinen letzten Rechenschaftsbericht, der durch die in den vergangenen beiden Jahren ausgefallene Jahreshauptversammlung allein über die letzten drei Jahre zeigte, dass der Verein nach wie vor mit Leben gefüllt ist. Besonders freute Rösch wie auch den gesamten Verein, dass die neue Isarbrücke nach dem Heiligen Nepomuk benannt ist und mittlerweile auch eine Statue des Brückenpatrons dort zu finden ist. Letztes Highlight war das Heimatfest mit Wasserprozession in diesem Jahr. Der Kassenbericht vermittelte den anwesenden Mitgliedern ebenfalls das Bild eines auch finanziell gesunden Vereins, den Rösch an seinen Nachfolger Weiß übergibt.
- 29.12.2020 -
Plattling. Eine Museumssaison, die nicht wirklich eine war, geht zu Ende. Für den Nepomukverein endet damit ein sehr ruhiges Jahr mit eingeschränktem Museumsbetrieb, in dem auch das für den Sommer geplante traditionelle Heimatfest mit Wasserprozession auf der Isar auf 2021 verschoben werden musste. Ebenso fiel die jährliche Mitgliederversammlung zum Jahrtag des heiligen Johannes Nepomuk im Mai und der weihnachtlich besinnliche Advent im Bruckstadl dem Pandemiegeschehen zum Opfer.
Auch weiterhin hält das Coronavirus die Welt fest im Griff und hat so auch Auswirkungen auf das Vereinsleben des Nepomukvereins. Wann der Verein das Museum mit seinen hunderten Exponaten von und über den Heiligen der Schiffer, Flößer und Brückenbauer wieder öffen darf, bleibt leider bis aus Weiteres ungewiss. Auch die Vereins- und Vorstandsarbeit muss derweil verordnungsbedingt ruhen. Dennoch blickt Vereinsvorsitzender Günther Rösch optimistisch in die Zukunft: „Ich hoffe, das wir uns im Frühjahr wieder treffen dürfen und unser Vereinsleben neue Fahrt aufnehmen kann", schreibt Rösch in einem Brief an alle Vereinsmitglieder. Das Heimatfest sei jedenfalls fest für den August des Jahres 2021 vorgemerkt.
„Bleiben wir optimistisch, wie es auch der Heilige Johannes Nepomuk stets war!" Durch die Achtung der Hygieneregeln aller Bürgerinnen und Bürger hofft der Verein auf ein wieder auflebendes Miteinander, die Öffnung des Museums und ein Heimatfest mit vielen Duzend Lichtern, die die Isar hinuterschwimmen, im neuen Jahr 2021.
- 15.12.2019 -
Plattling. Ein mit Gästen gut gefüllter Bruckstadl, stimmige Musik und weihnachtliche Geschichten sind es, die den Advent im Bruckstadl mal wieder zu einer ganz besonderen Weihnachtsfeier gemacht haben. Am Freitag, 13. Dezember, sorgten die Mitglieder des Nepomukvereins ein weiteres Mal dafür, dass Weihnachtsstimmung in den Bruckstadl am Nepomukgarten einkehrte.
Bei einem Haferl Punsch moderierte zum ersten Mal Sabine Bernauer durch den Abend, der wieder allerlei Höhepunkte lieferte. Sabine Duschl und Michael Weiß lasen jeweils eine Geschichte zur Weihnachtszeit vor. Pfarrer Karl Raster sparch ein paar geistliche Worte.Den Abend über hörten die Besucher und Mitglieder weihnachtliche Lieder vom Duo Kasberger/Dankesreiter. Zum Ende des besinnlichen Teils wünschte das Plattlinger Christkindl Antonia Müller allen eine frohe Adventszeit und etwas mehr Zeit mit der Familie. Ebenfalls nicht fehlen durften die Versteigerung von Brotzeiten, Geräuchertem und weiteren Stücken sowie eine Christbaumversteigerung und eine Tombola.
– 15.05.2019 –
Plattling. Der Jahrtag ist im Kalender des Nepomukvereins jedes Jahr ein fester und wichtiger Termin. Heuer bot der Ehrentag des Heiligen Nepomuk für seine Mitglieder gleich mehrere Anlässe, die den 11. Mai 2019, zu einem besonders wichtigen Jahrtag gemacht haben: die neue Reliquienmonstranz wurde feierlich geweiht und deren Stifter, Monsignore Konrad Dobmeier, wurde als Dank in der anschließenden Jahreshauptversammlung zu einem Ehrenmitglied ernannt.
Die Weihe der Monstranz war dabei ebenfalls nicht die einzige Besonderheit des Gottesdienstes. Gleich vier hohe Geistliche zelebrierten die heilige Messe in der Friedhofskirche St. Jakob. Michael Mayer, emeritierter Diözesanbischof aus Pécs, reiste eigens aus dem 750 Kilometer entferneten Südungarn an, um den Vereinsmitgliedern gemeinsam mit Prälat und Stiftsdekan Heinrich Wachter aus Regensburg, Pfarrer Kanonikus Karl Raster und Monsignore Konrad Dobmeier BGR einen einmaligen Rahmen für ihren Jahrtag zu geben. Monsignore Dobmeier in seiner eindringlichen Predigt über das Wirken des Heiligen der Brücken, Flößer und des Beichtgeheimnisses: „Nepomuk hat gesprochen, wo es gut und notwendig war. Er konnte aber auch schweigen."
Begleitet von Blasmusik marschierten die Mitglieder anschließend mit Vereinsfahne und Nepomukstatue zum Bruckstadl am Nepomukgarten, in dem die Jahreshauptversammlung abgehalten wurde. Dort wurde Monsignore Dobmeier als Dank und Anerkennung seiner Stiftung zum Ehrenmitglied ernannt. Weiter erhielten der emeritierte Diözesanbischof Michael Mayer und Georg Ratzinger, Bruder von Papst Benedikt XVI., einen Ehrenbrief als Botschafter des Vereins. In einer Laudatio würdigte Dobmeier die Wichtigkeit ihres Handelns.
Schriftführer Christian Strauch verlas zunächst das Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung, bevor Vorsitzender Günther Rösch in seinem Rechenschaftsbericht über das vergangene Vereinsjahr bekräftigte, wie aktiv und engagiert der Verein mit seinen aktuell 286 Mitgliedern ist. Mehrere eigene Aktionen und Feste konnten so auf die Beine gestellt werden. Erstmals nach vielen Jahren wurde im Herbst wieder ein Bruckstadlfest ausgerichtet. Hinzu kamen der mittlerweile fest etablierte „Advent im Bruckstadl" und ein Vereinsausflug ins Stiftskloster Schlägl in Oberösterreich, erzählte Rösch.
Mehrmals ging dabei der Dank an die aktiven Mitglieder, die bei Festen, Aktionen, Arbeiten am Vereinsgelände oder im Museumsdienst anpacken. Bei den Besucherzahlen des Museums konnte „ein leichtes Plus" erreicht werden. Auch finanziell schloss der Verein mit einem Jahresüberschuss ab, wie Kassier Christian Rohrmeier, welcher das Amt im vergangenen Jahr von Herbert Saxinger übernommen hat, berichtete. Die Kassenprüfer Franz Geisberger und Michael Weiß bestätigten ihm eine „bis auf den letzten Cent passende Kassenführung" und schlugen der Versammlung, welcher auch die Ehrenmitglieder Franz Geisberger sen., Josef Wanninger und Johann Bartelsberger angehörten, die Entlastung der Vorstandschaft vor – einstimmig angenommen.
Dritter Bürgermeister Franz Geisberger würdigte die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder und bemerkte die hohe Bedeutung des Vereins für Plattling: „Der Nepomuk-Verein ist ein sehr lebhafter Verein in der Stadt."
– 16.03.2019 –
Plattling. St. Johann Nepomuk, eine „weit über seinen Tod hinaus prägende Gestalt", ist heute bekannt als Brückenheiliger und Patron der Flößer, Schiffer und Verschwiegenheit. Plattlings Stadtpfarrer Josef K. Geismar informierte am Samstag, 16. März, im Nepomukmuseum rund 40 Interessierte über das Leben und die Legende des Heiligen – als Teil der Vhs-Serie „Plattlinger Gschicht'n".
Als Hintergrund zum Martyriums des im 14. Jahrhundert lebenden Johann Nepomuk bezeichnete Geismar das abendländische Schisma, in dem bis zu drei Päpste zu selber Zeit herrschten. Ein Streit zwischen dem böhmischen König Wenzel IV. und Johann von Jenstein, dem damaligen Erzbischof von Prag, führte schließlich zu Nepomuks Tod am 20. März 1393, als Wenzel ihn von der Prager Karlsbrücke stoßen ließ. Dieser hatte zuvor vergeblich versucht, mehr Einfluss auf die Kirche zu bekommen und fand nach der Flucht des Erzbischofs in Nepomuk, einem von dessen Generalvikare, das Opfer seines Zorns. Nepomuks Einsatz für die Kirche gegen den König habe ihm sein Leben gekostet.
Soweit die belegbare Geschichte, erklärte Geismar. Ein Kranz von fünf Flammen soll über Nepomuks Kopf zu sehen gewesen sein, als er in die Moldau gestoßen wurde, behauptet eine Legende. Die fünf Flammen stünden dabei für die Buchstaben des lateinischen Wortes „tacui" – "ich habe geschwiegen". Laut der Legende sei der Streit mit König Wenzel aber nicht nur kirchenpolitisch gewesen. Wenzel hatte seine Frau der Untreue bezichtigt und wollte wissen, was sie Nepomuk gebeichtet hatte. Doch dieser schwieg und wahrte sein Beichtgeheimnis als Priester, was sicher für Ungefallen beim König sorgte.
So wurde der Märtyter, etwa 350 Jahre nach dem Tod, 1721 selig und 1729 heilig gesprochen. Seitdem gilt er als Patron der Flößer, Schiffer und des Wassers sowie des Beichtgeheimnisses und der Verschwiegenheit.
Vereinsvorsitzender Günther Rösch nannte die Nähe Plattlings zur Isar und die Angst vor dem Hochwasser als Gründe für die Vereinsgründung 1864 – zur Huldigung Nepomuks als Schutzpatron vor einer Naturgewalt. In einem Museums-Rundgang erklärte Rösch die vielen Statuen und Ausstellungstücke, darunter auch das neueste – die Monstranz für die Reliquie, welche zu dem Zeitpunkt erst seit wenigen Wichen im Besitz des Vereins gewesen ist.
Die Serie „Plattlinger Gschicht'n" ist eine seit mehreren Jahren erfolgreiche Vortragsreihe der Stadt in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Deggendorf und wird von Kornelia Klingbeil-Knodel moderiert. Interessierte konnten sich so schon über Geschichten über Plattling als Eisenbahnerstadt, die Friedhofskirche St. Jakob und den Wandel der Isarstadt informieren.
– 27.02.2019 –
Plattling. Das Nepumuk-Museum ist nun um ein Ausstellungstück reicher – und um ein ganz besonderes noch dazu. Die Reliquie, ein Knochenstück des Heiligen Johannes Nepomuk, hat nun die passende Monstranz. Gestiftet wurde sie dem Verein von Monsignore Konrad Dobmeier BGR, Stiftskanonikus aus Regensburg. Bei einer feierlichen Übergabe am 27. Februar überreichte der Stifter und gute Freund des Vereins die Monstranz an Vorsitzenden Günther Rösch im Beisein vieler Vorstandschaftsmitglieder.
Die Monstranz ist etwa 30 Zentimeter hoch und dem neugotischen Stil nachempfunden – perfekt für die Reliquie, die sich seit 2003 im Besitz des Vereins befindet. Die Reliquie selbst ist in eine Klosterarbeit aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts eingebettet und wurde zwischen 1904 und 1916 neu gefasst und von Bischof Paul versiegelt.
Monsignore Dobmeier, seit seiner Zeit als Kaplan der Isarstadt (1968-1971) mit Vorsitzendem Rösch in Kontakt steht und heute in Regensburg lebt, hatte die Monstranz bei einer Firma für Devotionalien in München ausfindig gemacht und ließ dann die Reliquie für die Monstranz anpassen.
Die Weihe der Monstranz findet im Rahmen der Feierlichkeiten zum Jahrtag des Heiligen Nepomuk am 11. Mai in St. Jakob statt. Den Gottesdienst wird Monsignore Dobmeier übernehmen.