2017

Fotos: Fabian Saxinger

Nepomuk-Verein feiert Advent im Bruckstadl

Weihnachtsfeier mit besinnlichen Geschichten und dem Besuch des Plattlinger Christkindls

 

Plattling. Eine heimelige, ganz besondere Stimmung herrschte wieder beim Advent im Bruckstadl am Freitag, 15. Dezember. Auch heuer lauschten die zahlreich anwesenden Mitglieder ganz gespannt den Adventsgeschichten und den besinnlichen Worten des Plattlinger Christkindls. Im Anschluss gab es eine Tombola sowie eine Versteigerung.

 

Im weihnachtlich geschmückten Bruckstadl führte Vorstandsmitglied Kurt Heißenhuber gekonnt und mit Freude an der Sache durch das Programm des Abends und moderierte die Musikstücke, gespielt von einer Gruppe der Berufsfachschule für Musik, an. Höhepunkt waren natürlich die Weihnachtsgeschichten, welche die Redner unter dem mit Tannenzweigen und vielen kleinen Lichtlein geschmückten Bruckstadl-Dach vortrungen. In diesem Jahr brachten Stadträtin Sabine Duschl mit der "Verkündigung" von Ludwig Gruber alias Ponzauer Wigg und Stadtratskollegin Sabine Bernauer mit einer "Gschicht zum Schmunzeln" Besinnlichkeit zu den Gästen.

 

Stadtpfarrer Dekan Josef K. Geismar trug das Lied "Es klopft der Heiland an die Türen". Ebenso besuchte das Plattlinger Christkindl Daniela Kiermeier die Nepomuk-Weihnachtsfeier und hatte ein paar weihnachtliche Verse für die Mitglieder des Vereins vorbereitet.

 

Im weiteren Verlauf des Abends wurden Lose für eine gut bestückte Tombola verkauft. Mitglied Dieter Hurm und Vorsitzender Günther Rösch übernahmen die Versteigerung von Geräuchertem und Brotzeiten sowie vielen weiteren nützlichen Dingen sowie die Christbaumversteigerung, bei der wieder viele Spenden für den Verein zusammen gekommen sind. So geht nun auch das Vereinsjahr 2017, in dem wieder ein Heimatfest des Vereins im Nepomukgarten stattfand, zu Ende.

 

„Die älteste, noch lebendige Tradition“ 

Heimatfest des Nepomukvereins: Fast 5000 Menschen verfolgen die Wasserprozession mit rund 800 Lichtern

 

Von Josefine Eichwald

 

Plattling. Es ist Samstag kurz vor acht Uhr abends, als Fritz Fehler die Statue des heiligen Nepomuk vor der Kapelle an der Isarbrücke noch ein bisschen abstaubt: Im Bruckstadl-Garten geht es, musikalisch von der Jugendblaskapelle unter der Leitung von Erwin Prem begleitet, hoch her. Für Kaffee und Kuchen, Limo und Brotzeit sorgen Mitglieder des St.-Johann-Nepomukvereins und die Familie Kasper aus Stephansposching [...]. Rund 1400 Besucher haben beim Bruckstadl im Freien Platz gefunden. Zwischen 4000 und 5000 sind es, die bei Einbruch der Dämmerung die Wasserprozession verfolgen: Die „Reißende“ (Isara), wie die Isar auch genannt wird, gibt sich mit etwa 800 Lichtern, die auf Holzbrettchen montiert sind, als malerisch-ruhige Kulisse - auch für das mit Lichtern bestückte Holzkreuz, das Schwimmer auf Position halten. Mal einzeln, mal in Formationen spiegeln sich die Lichter im Wasser. Knapp zwei Dutzend Sportler vom Plattlinger Tauchclub und Wasserwachtler aus Plattling und Osterhofen schwimmen in Neoprenanzügen in der Isar mit Fackeln in den Händen oder sitzen in den Sicherheitsbegleitbooten.

 

„Überwältigende Teilnahme“

 

„Danke für die überwältigende Teilnahme an der ältesten, noch lebendigen Tradition, die wir in unserer Stadt haben: Mit der Wasserprozession erinnern wir an die schicksalhafte Verbindung der Stadt mit ihrem Fluss, der Isar“, beschließt Schirmherr und Bürgermeister Erich Schmid gegen 22.15 Uhr den Abend am Fluss. Ein Einsatzwagen der Polizei geleitet eingangs den Festzug mit Fahnenträger Christian Strauch, gefolgt von den Statuenträgern [Fritz] Fehler, Johannes Stumpf, Stephan Rösch und Josef Pangerl. Im Gefolge die Festgäste und Honoratioren, wie Vize-Landrat Roman Fischer, Staatssekretär MdL Bernd Sibler, Ulrich Graf von und zu Arco–Zinneberg. Nicht zu vergessen: Günther Rösch, Vorsitzender des fast 300 Mitglieder starken Nepomukvereins, dem die Zaungäste dieses fantastische Festerlebnis zu verdanken haben.

[...]

Gäste aus dem tschechischen Nepomuk

 

Mit der Vorsitzenden Helga Lauterbach, die seit 25 Jahren beim Plattlinger Nepomukverein ist, ist eine 13-köpfige Gruppe des Flößer–Kulturvereins München-Thalkirchen angereist. Eine weitere Delegation kommt mit Pavel Jiran an der Spitze aus der tschechischen 3500-Einwohner-Stadt Nepomuk.  [...] Isabella Blaha, Bürgermeisterin der Partnergemeinde Scharnitz, hat die lautstärkste Truppe dabei: die Schützenkompanie Scharnitz, 34 „Mann“ hoch mit Bataillonskommandant Major Stephan Zangerl und Hauptmann Roland Holzmann. [...] „Das war keine Salve, sondern eher ein Schnellfeuer“, so empfindet Franz Nothaft den Salutschuss der Scharnitzer, bevor die Nepomuk–Statue auf die Plätte verbracht wird. Nothaft ist an dem Abend dafür zuständig, dass der Ton laut genug ist. Dritter Bürgermeister Franz Geisberger übernimmt die Moderation, als die Vorsitzenden Rösch und zweiter Bürgermeister Hans Schmalhofer mit den Ehrengästen Dekan Josef K. Geismar und Pfarrherrn Franz Pfeffer auf der Plätte „Isar 2“ Platz nehmen.

 

Bayernhymne trifft Orff-Komposition

 

Nach Worten von Geismar bezüglich des Schicksals des Heiligen, der sich von Macht und Gewalt seitens Wenzels IV. nicht habe verbiegen lassen und 1393 in die Moldau geworfen wurde, einer mit Stefan Trenner gestalteten Andacht, einem „Lobet den Herren“ und der Bayernhymne zeigt sich gefühlte 10 Minuten die „Isar in Flammen“. Die Orffsche Komposition [...] „Fortuna Imperativ Mundi“ - in der deutschen Übersetzung „Glück, die Kaiserin der Welt“ - begleitet das farbenfrohe Feuerwerk, gleichzeitig Schlusspunkt des Künstlersommers.

 

Die Nepomuk–Statue habe im Freien am Bruckstadl „übernachtet“, heißt es tags drauf, als sich am Sonntag nach der Messe in der Stadtpfarrkirche St. Magdalena wieder ein Festzug in Bewegung setzt: An die 350 Teilnehmer ziehen mit Fahnenabordnungen Richtung Bruckstadl. Die Heilige Messe zelebriert Abt Martin Felhofer vom Stift Schlägl mit Stadtpfarrer Geismar. Felhofer charakterisiert den heiligen Nepomuk nicht nur als gesellschaftlichen Brückenbauer in Böhmen, Bayern und Österreich, sondern auch als „Brückenbauer zu Werten, die unser Leben als christliches prägen sollen“ - und nennt hierfür Stichworte wie Kontemplation, Kommunion beziehungsweise Gemeinschaft und Caritas, das Füreinander.

(Plattlinger Zeitung, vom 7. August 2017)

Fotos: Fabian Saxinger

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