Plattling/Scharnitz. An vielen Brücken in Bayern und Österreich wacht eine Figur des Heiligen Johann Nepomuk – Schutzpatron der Brücken, Flößer und Wasserwege. Doch ein besonderer Ort fehlte bislang: der Ursprung der Isar nahe der Tiroler Partnergemeinde Scharnitz. Diese Lücke wurde geschlossen – durch eine feierliche Geste mit Symbolkraft: Eine Delegation des St.-Johann-Nepomuk-Vereins Plattling sowie 25 Ministranten reisten nach Scharnitz, um dort eine kunstvoll gestaltete Figur des Brückenheiligen aufzustellen und segnen zu lassen.
Am Quellgebiet der Isar wurden die Plattlinger herzlich von Josef Draxl und seiner Familie empfangen. Draxl, der täglich Besucher zu den Isarquellen führt, hatte gemeinsam mit seinem Sohn Simon den hölzernen Schrein für das Abbild des Heiligen Johann Nepomuk gefertigt – ergänzt durch eine Bank mit den Wappen von Plattling und Scharnitz.
Vor der malerischen Kulisse des Karwendelgebirges sprach Josef Draxl von seiner Freude über den Besuch: „Es ist eine große Ehre, dass Nepomuk nun auch den Beginn der Isar schützt.“ Die Zusammenarbeit mit Plattlinger Schulen und Vereinen habe über die Jahre hinweg viele bereichernde Begegnungen ermöglicht. „Freundschaften gehören gepflegt“, betonte er – und mit dem neuen Nepomuk-Denkmal sei ein symbolisches Zeichen für diese Verbundenheit gesetzt worden. Als besonderes Andenken überreichte er Stadtpfarrer Josef K. Geismar einen handgefertigten Wanderstock aus Zirbenholz.
Pfarrer Geismar übernahm die Segnung der Figur, während das leise Rauschen der jungen Isar im Hintergrund zu hören war. Er betonte zwei besondere Gründe für den Ort der Aufstellung: Zum einen, weil hier die Flößertradition im Karwendelgebirge ihren Ursprung habe – zum anderen, weil die Isar von Scharnitz bis nach Plattling fließe und damit beide Gemeinden auf natürliche Weise verbinde.
Nach der Segnung sangen die Anwesenden gemeinsam das Lied über den Heiligen Johann Nepomuk. Die Ministranten hatten die kleine Andacht mitgestaltet – und im Anschluss wurde in der idyllischen Umgebung der Isarquellen noch lange gefeiert. Ein besonderes Zeichen gelebter Freundschaft und grenzüberschreitender Verbundenheit.