Plattling. Eine heimelige, ganz besondere Stimmung herrschte wieder beim Advent im Bruckstadl am Freitag, 15. Dezember. Auch heuer lauschten die zahlreich anwesenden Mitglieder ganz gespannt den Adventsgeschichten und den besinnlichen Worten des Plattlinger Christkindls. Im Anschluss gab es eine Tombola sowie eine Versteigerung.
Im weihnachtlich geschmückten Bruckstadl führte Vorstandsmitglied Kurt Heißenhuber gekonnt und mit Freude an der Sache durch das Programm des Abends und moderierte die Musikstücke, gespielt von einer Gruppe der Berufsfachschule für Musik, an. Höhepunkt waren natürlich die Weihnachtsgeschichten, welche die Redner unter dem mit Tannenzweigen und vielen kleinen Lichtlein geschmückten Bruckstadl-Dach vortrungen. In diesem Jahr brachten Stadträtin Sabine Duschl mit der "Verkündigung" von Ludwig Gruber alias Ponzauer Wigg und Stadtratskollegin Sabine Bernauer mit einer "Gschicht zum Schmunzeln" Besinnlichkeit zu den Gästen.
Stadtpfarrer Dekan Josef K. Geismar trug das Lied "Es klopft der Heiland an die Türen". Ebenso besuchte das Plattlinger Christkindl Daniela Kiermeier die Nepomuk-Weihnachtsfeier und hatte ein paar weihnachtliche Verse für die Mitglieder des Vereins vorbereitet.
Im weiteren Verlauf des Abends wurden Lose für eine gut bestückte Tombola verkauft. Mitglied Dieter Hurm und Vorsitzender Günther Rösch übernahmen die Versteigerung von Geräuchertem und Brotzeiten sowie vielen weiteren nützlichen Dingen sowie die Christbaumversteigerung, bei der wieder viele Spenden für den Verein zusammen gekommen sind. So geht nun auch das Vereinsjahr 2017, in dem wieder ein Heimatfest des Vereins im Nepomukgarten stattfand, zu Ende.
Plattling. Ein lauer Samstagabend, Musikklänge vom Garten des Bruckstadls, emsiges Treiben rund um die Kapelle an der Isarbrücke – und mittendrin: die Statue des Heiligen Johann Nepomuk, sorgsam abgestaubt von Fritz Fehler, bevor es ernst wird.
Bei Einbruch der Dunkelheit strömen zwischen 4000 und 5000 Menschen zur Isar. 800 Lichter auf kleinen Holzbrettchen treiben sanft auf dem Wasser, ein leuchtendes Holzkreuz wird von Schwimmern auf Position gehalten. Plattlinger Taucher und Mitglieder der Wasserwacht aus Plattling und Osterhofen sorgen in Neoprenanzügen mit Fackeln sowie in Begleitbooten für ein sicheres und zugleich faszinierendes Bild. Die Isar, im Volksmund auch „die Reißende“, zeigt sich an diesem Abend still und eindrucksvoll.
Bürgermeister Erich Schmid, Schirmherr des Abends, spricht gegen 22.15 Uhr ein herzliches Dankeschön aus: „Die Wasserprozession ist die älteste, noch lebendige Tradition unserer Stadt – und heute haben wir ihr gemeinsam ein würdiges Zeichen gesetzt.“
Voran im Festzug: Fahnenträger Christian Strauch, gefolgt von den Statuenträgern Fritz Fehler, Johannes Stumpf, Stephan Rösch und Josef Pangerl. An ihrer Seite zahlreiche Ehrengäste – darunter Vize-Landrat Roman Fischer, Staatssekretär MdL Bernd Sibler, Graf Ulrich von und zu Arco-Zinneberg sowie Vereinsvorsitzender Günther Rösch.
Auch international war das Interesse groß: Eine Delegation aus dem tschechischen Nepomuk reiste unter der Leitung von Pavel Jiran an. Aus München-Thalkirchen kam eine Gruppe des Flößer-Kulturvereins mit ihrer Vorsitzenden Helga Lauterbach, und aus der Partnergemeinde Scharnitz die Schützenkompanie unter Bataillonskommandant Major Stephan Zangerl – deren Salutschuss, wie Franz Nothaft augenzwinkernd kommentierte, „eher ein Schnellfeuer“ war.
Nach der feierlichen Andacht auf der Isar-Plätte – gestaltet von Dekan Josef K. Geismar und Pfarrer Franz Pfeffer, begleitet von der Bayernhymne und einem ergreifenden „Lobet den Herren“ – sorgte ein spektakuläres Feuerwerk für den krönenden Abschluss. Die dramatische Orff-Komposition „Fortuna Imperatrix Mundi“ untermalte die farbenfrohen Bilder am Himmel – ein emotionaler Höhepunkt des Plattlinger Kultursommers.
Schon vor der Abenddämmerung genossen über 1400 Besucher im Bruckstadl-Garten die stimmungsvolle Einstimmung auf die traditionsreiche Wasserprozession – musikalisch begleitet von der Jugendblaskapelle unter der Leitung von Erwin Prem. Kaffee, Kuchen, Limo und Brotzeit servieren Mitglieder des Nepomukvereins sowie die Familie Kasper aus Stephansposching.
Am Sonntag folgte der zweite Festtag mit einem feierlichen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Magdalena, zelebriert von Abt Martin Felhofer vom Stift Schlägl. In seiner Predigt stellte er Nepomuk als „Brückenbauer zu christlichen Werten wie Gemeinschaft, Kontemplation und Caritas“ heraus. Anschließend zogen rund 350 Teilnehmer in einem festlichen Zug mit Fahnenabordnungen zum Bruckstadl, wo der gelungene Festakt ausklang.